Mustafa Bayram erhält den Landesverdienstorden von Armin Laschet

Drei Fragen an ...

Mustafa Bayram

Drei Fragen an... | Mustafa Bayram wurde Ende August 2019 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. 2004 hat er die Kölner Bildungs- und Beratungsstelle »Coach e.V.« für Jugendliche mit Migrationshintergrund mitbegründet und war von 2005 bis 2017 ihr Geschäftsführer.

Welche Rolle spielt das ehrenamtliche Engagement im »Coach e.V.« und welche Impulse für bürgerschaftliches Engagement möchte der »Coach e.V.« in NRW geben?

Das Ehrenamt hat bei Coach eine wichtige Rolle gespielt, nicht zahlenmäßig, dafür aber inhaltlich. Zunächst hatten wir Ehrenamtliche, die von außen auf uns zugekommen sind, um Nachhilfe oder Unterstützung beim Schreiben von Bewerbungen anzubieten. Nicht jede Person hat zu uns gepasst, aber die Jugendlichen haben insgesamt sehr davon profitiert.

Mit der Zeit haben wir auch angefangen unsere eigenen Jugendlichen sowie Eltern zu schulen und kleinere Aufgaben übertragen. Daraus entwickelte sich bei Einzelnen ein größeres Engagement, sie wurden Honorarkräfte, Vereinsmitglieder, tragen als Vorstandsmitglieder Verantwortung oder bringen sich im neu gegründeten wissenschaftlichen Beirat ein.

Aktuell sind wir dabei ein Botschafter*innenprogramm aufzubauen, um noch mehr Ehemalige für die Unterstützung unseres Vereins zu gewinnen und einzusetzen. Hier spielt aber auch politische Bildung eine wichtige Rolle.

Hat sich die Arbeit im Verein im Laufe der Zeit verändert?

Coach ist seinem Grundkonzept bis heute treu geblieben: durch die verzahnten Angebote von Lernförderung, Beratung, Elternarbeit und Gruppenarbeit benachteiligte Jugendliche zu Bildungserfolg und einem festen Platz in der Gesellschaft zu begleiten.

Verändert hat sich die Zahl der Jugendlichen, wir erreichen an unseren drei Standorten in Köln mittlerweile über 400 Jugendliche und ihre Familien. Sie sind vielfältiger als zu Beginn, auch weil wir im Beratungsteam mittlerweile etwa 10 Sprachen abdecken. Außerdem sind viele Projekte rund um unser Grundkonzept entstanden: die Botschafter*innen, die Coach Akademie, das Ausbildungscoaching für Geflüchtete, die Kooperationen mit Hochschulen etc.

Welches bürgerschaftliche/ehrenamtliche Engagement hat Sie persönlich zuletzt besonders beeindruckt?

Was mich persönlich inspiriert hat, war das Engagement vieler Menschen zum Anlass der Bürgermeisterwahlen in Istanbul. Auch was Türken hier in Deutschland an Zeit und Herzblut investiert haben, um die Demokratie in der Türkei zu verteidigen, fand ich beeindruckend.