Kim macht weiter! Junges Engagement in NRW

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Kim macht weiter! Junges Engagement in NRW

Ein Zwischenbericht

Aktuelle Meldung | Kindern und Jugendlichen ehrenamtliches Engagement zu ermöglichen, ist bedeutend: Die Fähigkeit, sich zu engagieren, wird von jeder Generation wieder neu gelernt. Wer sich früh engagiert, übt auch später in seinem Leben mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder ein Ehrenamt aus. Mit dem Projekt »Kim macht's – Junges Engagement in NRW« werden Freiwilligenagenturen dabei unterstützt, das Engagement von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 23 Jahren zu fördern.
Freiwilligenagenturen können aufgrund ihrer träger- und verbandsübergreifenden Strukturen eine Rolle dabei übernehmen, Kinder und Jugendliche mit der Vielfalt der Engagement-Landschaft bekannt zu machen. Kinder und Jugendliche benötigen dauerhaft eine passende Ansprache und Möglichkeiten, sich einzubringen. Darüber hinaus kann damit der Nachwuchs für gemeinwohlorientierte Organisationen, Initiativen und auch Freiwilligenagenturen gewonnen werden.

Im ersten Schritt wurden 2019 mit dem Projekt »Kim macht´s« die Freiwilligenagenturen NRWs gebeten, bei der lagfa NRW e. V. Ideen für Projekte mit Kindern und Jugendlichen einzureichen. Aus diesen wurden drei Projekte, die zum einem gut übertragbar erscheinen und zum anderen verschiedene Altersgruppen innerhalb der Zielgruppe berücksichtigen, ausgewählt:
1. Die MitMach-AGs der EhrenamtAgentur Essen richten sich an Grundschülerinnen und Grundschüler, die sich freiwillig engagieren. Zehn bis 15 Kinder können an den wöchentlichen Treffen über ein Schulhalbjahr hinweg teilnehmen. Die Kinder werden dabei unterstützt, ihre Themen eigen-ständig auszuwählen und umzusetzen. Das kann z. B. die Beschäftigung mit den Kinderrechten sein, aber auch Aktivitäten mit Seniorinnen und Senioren sowie KiTa-Kinder, das Erstellen von Kinder-Stadtteilführern oder Tätigkeiten im Umweltschutz. Ziel ist es, bereits Kinder ab sechs Jahren mit Partizipation und Ehrenamt vertraut zu machen.

2. Die Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen spricht Jugendliche ab 14 Jahren (8./9. Klasse) über ihre Schulen mit dem Heldenpass an. Dieser enthält zahlreiche Informationen zu möglichen Einsatzstellen, aus denen sich die Jugendlichen Kurzzeit-Engagements, die jeweils wenige Stunden dauern, aussuchen. Die Angebote decken dabei viele Bereiche ab, die Jugendlichen können beispielsweise Handykurse für Seniorinnen und Senioren geben, in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung helfen oder Veranstaltungen gemeinwohlorientierter Organisationen unterstützen. Aktuell können die Jugendlichen aus 44 Angeboten auswählen und selbstverständlich auch eigene Ideen einbringen. Nach zehn geleisteten Einsätzen können sich die Schülerinnen und Schüler den Heldenpass ausstellen lassen. So lernen sie ehrenamtliches Engagement kennen und erhalten gleichzeitig ein wichtiges Zertifikat für ihren Lebenslauf. Der Heldenpass wurde Anfang September an drei weiterführenden Schulen vorgestellt. Bislang sind 104 Jugendliche dabei, die jetzt ihre Einsätze beginnen.

3. Mit Campus meets Volunteering möchte die Freiwilligenagentur Bocholt junge Menschen ab 18 Jahren für das Ehrenamt gewinnen. Zunächst lernt eine Gruppe Studierender der Westfälischen Hochschule die Kerntätigkeiten einer Freiwilligenagentur kennen, um anschließend unter Berücksichtigung der Ideen ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen eine Engagementberatung für Studierende aufzubauen. Mit dieser Schnittstelle zwischen der Freiwilligenagentur Bocholt und der Westfälischen Hochschule wird im Peer-Counseling junger Nachwuchs für die lokale Engagement-Landschaft und Freiwilligenagenturen gefördert.
Aktuell orientieren sich zwei Studierende in der Freiwilligenagentur Bocholt und entwickeln bald ihre eigenen Konzepte. Am 23. September 2019 wurde daneben ca. 250 Studierenden das Projekt vorgestellt, so dass das junge Team bald Zuwachs erhalten wird.

Die lagfa NRW e. V. begleitet die Entwicklungsprojekte während ihrer Tätigkeit mit fachlicher Beratung und ermöglicht die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch der Projektträger untereinander sowie mit weiteren interessierten Freiwilligenagenturen und relevanten Akteuren aus der Kinder- und Jugendarbeit. Gemeinsam identifizieren sie die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Übernahme der Ideen von interessierten Freiwilligenagenturen. Hieraus resultieren 2019 ein Transferkonzept und Leitfäden für die Verbreitung der Projektideen.

Parallel dazu werden weitere Freiwilligenagenturen beraten um passgenaue Lösungen mit den jeweiligen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern vor Ort zu entwickeln. Viele Freiwilligenagenturen beschäftigen sich erstmalig mit dem Thema bzw. möchten ihre vorhandenen Aktivitäten optimieren.

Am 21. November 2019 findet die Veranstaltung »Kim macht weiter!« in Dortmund statt. Dort werden die drei Projekte ausführlich ihre Erlebnisse und Erfahrungen teilen und einen Ausblick auf das Jahr 2020 geben. Im Worldcafé bringen Haupt- und Ehrenamtliche unterschiedlicher Generationen und lokaler Gegebenheiten ihre Perspektiven und Ideen darüber ein, wie das Engagement von Kindern und Jugendlichen gelingt.

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