Zweiter Engagementbericht der Bundesregierung

Hand hält Puzzlestück Ehrenamt in die Kamera

Zweiter Engagementbericht der Bundesregierung

Aktuelle Meldung | Das Bundeskabinett hat Ende März 2017 den Zweiten Engagementbericht der Bundesregierung beschlossen. Der Schwerpunkt des etwa 600 Seiten umfassenden Berichts liegt auf den Herausforderungen des demografischen Wandels, die besonders häufig von lokalen Engagementstrukturen aufgefangen werden. Der Zweite Engagementbericht wurde von einer zehnköpfigen Sachverständigenkommission verfasst und liegt auch in einer Kurzfassung vor.
Der Zweite Engagementbericht der Bundesregierung steht unter der Überschrift »Demografischer Wandel und bürgerschaftliches Engagement: Der Beitrag des Engagements zur lokalen Entwicklung«. Der Bericht geht insbesondere der Frage nach, welche Bedeutung die vielfältigen Formen bürgerschaftlichen Engagements – vom klassischen Ehrenamt bis zur politischen Beteiligung, von der Hilfe in der Nachbarschaft bis zum Einsatz für geflüchtete Menschen – für die Gestaltung des demografischen Wandels in den Städten und im ländlichen Raum haben. Er macht deutlich, »wie Engagement auf der lokalen Handlungsebene gestärkt werden und welche Bedingungen notwendig sind, damit Engagement gelingen kann«. Vor diesem Hintergrund haben die beteiligten Wissenschaftler/innen verschiedene Handlungsempfehlungen erarbeitet und diese in sechs Kernaussagen gebündelt.

Demnach ergeben sich aus dem demografischen, kulturellen und sozialen Wandel zahlreiche gesellschaftliche Herausforderungen, die sich »nur durch ein umfassendes, offenes und wertschätzendes Zusammenwirken von Bürgerinnen und Bürgern und dem Staat gestalten« lassen. Gerade das zahlreich vorhandene Engagement für Geflüchtete zeige, dass »Deutschland über eine lebendige und innovative Zivilgesellschaft verfügt«, Bürgerinnen und Bürger griffen gesellschaftliche Herausforderungen aktiv auf.

Die Autor/innen des Berichts wenden sich zudem gegen eine Funktionalisierung bürgerschaftlichen Engagements und weisen zugleich darauf hin, dass »ein aktiver Staat und aktive Bürgerinnen und Bürger zwei Seiten einer Medaille« sind. Die Forscher/innen führen aus, dass die gesellschaftliche Mitgestaltung der Bürger/innen »neue Formen eines kooperativen Regierens und Verwaltens« benötige, dementsprechend müssten alle gesellschaftlichen Akteure an Aufgaben der Daseinsvorsorge – die die Grundlagen für ein gutes Leben, für Selbstbestimmung und Teilhabe gewährleistet – beteiligt werden: »Politische Beteiligung und Engagement gehören beim Thema Daseinsvorsorge zusammen und werden im Leitbild der Bürgerkommune, in der Bürgerinnen und Bürgerinnen maßgeblich mitgestalten, aufeinander bezogen«, so die Autor/innen in ihrem Bericht.  

Abschließend weisen sie darauf hin, dass »Engagementpolitik ein wesentlicher Baustein für ein zukunftsgerichtetes Handeln von Parlament und Regierung« ist. Die Bedeutung des Engagements für eine Gesellschaft im demografischen Wandel verlange deshalb eine »Neubestimmung des Subsidiaritätsprinzips«. Hier sei insbesondere die lokale Politik gefragt, mit der »Verantwortungsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sensibel umzugehen«.

Der Zweite Engagementbericht steht in der Kurzfassung (PDF) hier zum Abruf bereit.