ZiviZ: abschließende Ergebnisse des Engagement-Barometers zur Coronakrise

Zivilgesellschaft in Zahlen

ZiviZ: abschließende Ergebnisse des Engagement-Barometers zur Coronakrise

Aktuelle Meldung | Mit einer fünften quantitativen Befragung unter Stakeholdern sowie lokalen Organisationen im September 2021 beendet ZiviZ im Stifterverband die Arbeit am Engagement-Barometer zur Coronakrise. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Situation vieler gemeinnütziger Vereine und Stiftungen im zweiten Pandemiejahr nur langsam entspannt hat. Mit dem Bericht »Corona-Porträts« hat ZiviZ nun abschließend eine Typologisierung der Folgen der Coronakrise für die organisierte Zivilgesellschaft veröffentlicht.
Der gesellschaftliche Zusammenhang ist in der Coronakrise auf eine Bewährungsprobe gestellt und kann zugleich ein Schlüssel für die erfolgreiche Bewältigung der Krise sein. Vor diesem Hintergrund hat ZiviZ (Zivilgesellschaft in Zahlen) von April 2020 bis September 2021 in einem Panel zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Infrastruktureinrichtungen zu ihrer Situation während der Corona-Pandemie gefragt. Zielgruppe des Projekts waren Führungskräfte aus Infrastruktureinrichtungen, Landes- und Bundesverbänden sowie gemeinnützigen Organisationen. Folgende Fragen standen im Mittelpunkt:
  • Welchen Schaden verursacht die sogenannte Corona-Krise in der Zivilgesellschaft?
  • Wie trägt die Zivilgesellschaft zur Krisenbewältigung bei?
  • Wie verändern sich krisenbedingt Formen der Zusammenarbeit im Engagement?
  • Welche Potenziale digitaler Techniken werden mit welchem Nutzen vermehrt genutzt?
Der Abschlussbericht »Corona-Porträts« zeigt, dass sich die Lage für viele gemeinnützige Vereine und Stiftungen im zweiten Pandemiejahr nur langsam entspannt hat. Nur ein Drittel der Befragten mussten ihr Engagement in den letzten Monaten nicht reduzieren. Viele Organisationen erlitten finanzielle Verluste, insbesondere im Bereich der selbsterwirtschafteten Mittel. Dies machte teilweise Anträge auf Liquiditätshilfen notwendig. Kündigungen der Mitgliedschaft erfolgen auch in nicht unerheblichem Maße bei Engagierten mit Funktionsbindung. Je nach Größe, Art und geografischer Lage – die Typologisierung erfolgt anhand der Kriterien Stadt/Land, Ehrenamt/Hauptamt sowie der Mitgliederzahl – sind die Herausforderungen der Organisationen zudem sehr unterschiedlich.

Als Antwort auf diese Erkenntnisse formuliert ZiviZ auch zur letzten Panelbefragung konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und für zivilgesellschaftliche Organisationen.  So gelte es etwa, die Chancen digitaler Anwendungen für das gemeinnützige Engagement zu ergreifen, nachhaltige Nachwuchsstrategien zu entwickeln und zivilgesellschaftliche Organisationen als Räume des Austausches und der Diskussion kontroverser Themen zu stärken und sichtbar zu machen.

ZiviZ im Stifterverband ist ein unabhängiges Forschungs- und Beratungshaus zu den Themen Zivilgesellschaft und bürgerschaftliches Engagement. Seit 2008 hat ZiviZ systematisch an der Datenlage zur organisierten Zivilgesellschaft in Deutschland gearbeitet.

Weitere Informationen zum Engagement-Barometer