Förderprogramm unterstützt soziale und ehrenamtliche Arbeit von Muslimen und Aleviten in NRW

Kompassnadel zeigt auf Begriff Ehrenamt

Förderprogramm unterstützt soziale und ehrenamtliche Arbeit von Muslimen und Aleviten in NRW

Aktuelle Meldung | Das Land NRW fördert gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium in den nächsten zwei Jahren an neunzehn Standorten in Nordrhein-Westfalen die soziale Arbeit und das freiwillige Engagement in muslimischen und alevitischen Gemeinden. Mit dem Qualifizierungsprojekt sollen insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, der Alten- und Behindertenhilfe, der Suchthilfe sowie der Ehrenamtsarbeit die vorhandenen Ansätze sozialer Arbeit ausgebaut und verbessert werden.
Der Islam ist mit rund vier Millionen Muslimen die drittgrößte Religionsgemeinschaft in Deutschland; im Bereich der sozialen Arbeit und der Wohlfahrtspflege gibt es aber in muslimischen und alevitischen Gemeinden kaum professionelle Strukturen. Um dies zu ändern, sind Anfang Mai 2016 in Nordrhein-Westfalen zwei miteinander verknüpfte Qualifizierungsprojekte gestartet.

Am »Dreistufigen Qualifizierungsprojekt Islamische Wohlfahrtspflege« beteiligen sich insgesamt 17 Moscheegemeinden, darunter 12 Gemeinden des ZMD mit Standorten in Köln, Wuppertal und Umgebung sowie fünf Gemeinden des VIKZ in Köln. Parallel dazu startet das »Dreistufige Qualifizierungsprojekt Alevitische Wohlfahrtspflege« in zwei Gemeinden in Köln und Wuppertal.

Das gemeinsame Ziel ist, die soziale Arbeit, die in den Gemeinden bisher vor allem durch ehrenamtliches Engagement getragen wird, weiter zu entwickeln. Dabei steht im Vordergrund, Fachwissen zu vermitteln und etablierte Hilfsansätze zu erproben. Beide Projekte werden gemeinsam wissenschaftlich ausgewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen abschließend über das Projekt hinaus bundes- und landesweit für weitere muslimische und alevitische Gemeinden und deren soziale Arbeit nutzbar gemacht werden.

»In NRW sind Muslime und Aleviten auf vielen Feldern der sozialen Arbeit aktiv – zumeist als Ehrenamtler und fern der öffentlichen Wahrnehmung. Uns geht es darum, die vielfältigen Aktivitäten in diesem Bereich zu unterstützen bzw. auszubauen und den Weg dafür zu ebnen, dass sie zukünftig im System der freien Wohlfahrtspflege verankert werden können«, so NRW-Integrationsminister Rainer Schmeltzer anlässlich der Vorstellung des Programms.

Gefördert werden die Projekte über einen Zeitraum von zwei Jahren durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und das NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales. Projektträger ist der Paritätische Wohlfahrtsverband. Die Durchführung verantwortet der Paritätische Landesverband NRW in Kooperation mit dem Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), dem Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und der Alevitischen Gemeinde Deutschland (AABF). Die Initiative geht auf eine Vereinbarung im Rahmen der Deutschen Islamkonferenz vom November 2015 zurück.