Drei Fragen an ...

Drei Fragen an ...

… die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW

1974 vom Land Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen, feiert die SozialstiftungNRW in diesen Tagen das 50-jährige Bestehen. Im Interview erfahren Interessierte alles rund um die Förderprogramme der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, einen Einblick in 50 Jahre Stiftungsarbeit und in die außergewöhnliche Finanzierung der Stiftung. 

Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gegründet – was sind die Hintergründe?

Mit dem sogenannten Spielbankgesetz wurden Spielbanken in NRW zugelassen. Der Gewinn sollte sozialen Zwecken und damit dem Gemeinwesen zu Gute kommen. Dies geschieht durch die Förderung von Projekten der sogenannten Wohlfahrtspflege, also AWO, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Jüdische Gemeinden und Paritätischer.

Um selbst entscheiden zu können, in welche Projekte das Geld fließt, hat das Land die „Stiftung Wohlfahrtspflege NRW“ – bzw. moderner die „SozialstiftungNRW“ – gegründet. Nordrhein-Westfalen geht damit einen Sonderweg, kein anderes Bundesland macht dies so. Durch diese Einzelfallförderungen ist konkret nachvollziehbar, in welche sozialen Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen Geld aus den Spielbankgewinnen geflossen ist. Vor Ort wird dies dadurch ersichtlich, dass die Einrichtungen ein Förderschild mit dem Stiftungs-Logo anbringen.

 

Welche Art von Projekten fördert die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW? Welche Schwerpunkte gibt es?

Die Arbeit der Stiftung ist eine 50-jährige Erfolgsgeschichte. Mit inzwischen einer Milliarde Euro hat die Stiftung seit 1974 Einrichtungen und Modellprojekte in allen Lebensbereichen der Menschen in unserem Land gefördert. Von der Frühförderung bis zum Hospiz waren alle Arten von sozialen Einrichtungen dabei. In jeder Stadt in NRW waren wir schon mit mindestens einem von insgesamt rund 8000 Projekten aktiv. 

Mit etwa einem Drittel der Projekte haben wir die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen verbessert. Dies ist traditionell der größte Schwerpunkt für uns. Je nachdem, was gerade große soziale Probleme waren, gab es in den letzten Jahrzehnten daneben immer wieder zeitlich begrenzte Schwerpunkte.

 

Die Stiftung wird in diesen Tagen 50 Jahre alt – wie feiern Sie dieses besondere Jubiläum?

Im Jahr 2024, dem 50. Jahr ihres Bestehens, legt die SozialstiftungNRW Sonderförderungen in Höhe von knapp 50 Millionen Euro auf.

In einem Sommer-Jubiläums-Special wollen wir mit den Menschen feiern. Mit einem Fördervolumen von insgesamt 5 Millionen Euro soll es kleine Maßnahmen für benachteiligte Kinder und Jugendliche in jedem Dorf und jeder Stadt möglich machen.

Der Stiftungsrat hat in seiner Jubiläumssitzung genau 50 Jahre nach dem Errichtungsbeschluss ein Sonderprogramm zur Digitalisierung der sozialen Arbeit in Höhe von 15 Millionen Euro beschlossen. Um mehr Selbstständigkeit gerade auch in Zeiten von Fachkräftemangel zu erreichen, werden wir für den Einsatz von Assistiver Technik in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen mit 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Und in diesen besonderen Zeiten werden wir auch ein breit angelegtes Förderprogramm für den Zusammenhalt in unserer vielfältigen Gesellschaft beginnen. 

Begleitend machen wir das, was wir schon immer gemacht haben und besonders gut können: Projekte fördern, damit die soziale Infrastruktur in NRW verbessert und Innovationen vorangetrieben werden, die ein inklusiveres, leichteres und besseres Leben der Menschen in unserem Bundesland zum Ziel haben. 

Die SozialstiftungNRW hat den Anspruch Motor für Innovation zu sein. Diesen Anspruch macht sie ab sofort auch in der Außendarstellung noch deutlicher. Ein neues Corporate Design, eine neue Website www.sozialstiftung.nrw sowie der neue Auftritt in den sozialen Medien machen die Angebote und Aktivitäten der Stiftung in Zukunft sichtbarer.