Wuppertaler Familienpaten: Ehrenamtliches Netzwerk für Wuppertaler Familien

Ein Junge und junger Erwachsener spielen Ball. Eine Frau mit Kind. Eine Seniorin liest zwei Mädchen etwas vor.

Engagement des Monats Januar 2015: Wuppertaler Familienpaten

Engagement des Monats Januar 2015

Kinder großzuziehen ist eine wunderbare Aufgabe, aber nicht immer läuft alles rund. Manchmal fehlt jungen Eltern, die sich überfordert fühlen, ein helfendes Netzwerk. An dieser Stelle kommen die Wuppertaler Familienpaten ins Spiel: seit dem Jahr 2007 engagieren sich Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger erfolgreich als ehrenamtliche Patinnen und Paten. Sie bieten Familien, die das Jugendamt an das Projekt vermittelt, mindestens einmal in der Woche unkomplizierte Hilfe und Unterstützung im Alltag.

Ob Babypaten oder Lernpaten, ob Wunschtanten oder Wunschgroßeltern: Initiiert vom städtischen Jugendamt unterstützen die Wuppertaler Patinnen und Paten mit vielfältigen und individuellen Angeboten Familien in Belastungssituationen. »Vor allem Eltern, die kein stabiles Netzwerk haben, geraten im anstrengenden Familienalltag an ihre Grenzen oder fühlen sich mit Problemen allein gelassen«, so Jugendamtsleiter Dieter Verst.

Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort kennen viele Beispiele, in denen praktische und unbürokratische Hilfe vonnöten ist: Der Erstklässler, der bei seiner gehörlosen Mutter lebt, braucht jemanden, der mit ihm lesen übt. Die neunjährige Schwester eines schwerstbehinderten Babys kommt oft zu kurz und wünscht sich jemanden, der mit ihr auf den Spielplatz geht. Die afrikanischen Eltern benötigen aufgrund von Sprachproblemen Unterstützung in behördlichen Fragen – die Bandbreite der Unterstützungswünsche ist groß. In all diesen Fällen können ehrenamtliche Familienpaten helfen, den Alltag der Familien zu erleichtern. Und das Angebot wird von den Wuppertaler Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen: Seit Bestehen des Projekts wurden bereits etwa 200 Patenschaften vermittelt.

Koordiniert wird das Projekt im Wuppertaler Nachbarschaftsheim, wo sich nach ausführlichen Vorgesprächen Familien und ehrenamtliche Paten kennenlernen. Geachtet wird darauf, dass beide Seiten in ihren Wünschen und Vorstellungen gut zusammen passen und die individuellen Kompetenzen der Patinnen und Paten passgenau zum Einsatz kommen. »Wir möchten, dass jeder das Ehrenamt findet, das er sich vorstellt. Die Paten bestimmen, welche Hilfe sie anbieten«, erzählt Projektleiterin Manuela Salem. »Ihre« Familie treffen die Ehrenamtlichen in der Regel wöchentlich für ein bis zwei Stunden. Sie werden in ihrer Arbeit fachlich begleitet und regelmäßig durch Austausch und Fortbildungen unterstützt.  

Eine der längsten Patenschaften besteht zwischen Reiner B. (58) und Familie S. Seit viereinhalb Jahren begleitet der Vertriebsdirektor die Neu-Wuppertaler. Tanja S. (40) erinnert sich: »Ich war alleinerziehend mit meinem vierten Kind schwanger und gesundheitlich und nervlich an meinen Belastungsgrenzen.« Frau S. Wunsch nach Unterstützung in organisatorischen und erzieherischen Fragen und einer Bezugsperson für die Kinder wurde durch das ehrenamtliche Engagement von Reiner B. erfüllt. Cara (10): »Wir treffen uns ein Mal pro Woche, machen Hausaufgaben, kochen miteinander oder machen gemeinsame Ausflüge.« Aufgrund eines Sprachfehlers besuchte das Mädchen zunächst eine Sprachheilschule. Reiner B. unterstützte die Therapie durch regelmäßige Sprechübungen erfolgreich und Cara durfte in die reguläre Grundschule wechseln. Herr B.: »Es ist eine große Freude, die positive Entwicklung der Familie zu erleben. Ich habe inzwischen selbst fünf Enkelkinder und weiß, wie wichtig ein stabiles Netzwerk ist. Deswegen hat mich das Konzept der Familienpatenschaften von Anfang an überzeugt.«

Alle Informationen zu den Wuppertaler Familienpaten finden sich im Netz unter www.familien-paten.de. Die Ansprechpartnerinnen des Projekts, Manuela Salem und Juliane Dinn, stehen allen Interessierten gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Kontakt:
Nachbarschaftsheim Wuppertal e.V.
Platz der Republik 24
2642107 Wuppertal
Tel.: (02 02) 2 45 19 52
Fax: (02 02) 2 45 19 19
E-Mail: salem [at] familien-paten.de (salem[at]familien-paten[dot]de)
E-Mail: dinn [at] familien-paten.de (dinn[at]familien-paten[dot]de)